Loot-a-Day 4: Wertvolles Papier

Logo_RSPKarneval_250pxGerade tobt einmal mehr der Karneval der Rollenspielblogs. Das Thema in diesem Monat lautet Geld, Gold und Schätze und wird organisiert von Greifenklaue (meinen Dank dafür!). Das besondere – er hat eine Begleit-Aktion gestartet mit dem schönen Titel „Loot-a-Day„. Hier wird für jeden Tag ein mögliches Beutestück vorgeschlagen. Und da heute, am vierten, „Wertvolles Papier“ zur Debatte steht, muß ich mich als cthuloider Blog natürlich beteiligen. Denn was gibt es wertvolleres, als Mythosbücher?

Der heutige Eintrag widmet sich also einem neuen Mythosbuch, dem „Buch des Goldes“. Leider sieht die neue Edition 7 die stimmungsvollen Nebenwirkungen beim Lesen eines Mythosbuches eigentlich nicht mehr vor; ich nehme mir allerdings die künstlerische Freiheit, das Buch in einer Mischung aus alten und neuen Regeln zu präsentieren. Die harten Zahlen sind auf Stand der Edition 7, der Rest sozusagen schmückendes Beiwerk :-).

Das Buch des Goldes

Dr. Hausmann schlug nach dem faustgroßen Insekt, das im Begriff war, sich auf seinem Arm niederzulassen. Als er vor vier Wochen Berlin verließ, um eine wissenschaftliche Exkursion in das Amazonasbecken zu führen war ihm bewußt gewesen, dass es kein Spaziergang werden würde. Aber kein Reisebericht hatte ihn wirklich auf die Entbehrungen dieser Expedition vorbereiten können. Das Wetter war unerträglich und die heimische Fauna machte ihm schwer zu schaffen. Die Indios, die er und sein Assistent Schneider angeheuert hatten, beobachteten das Verhalten der Deutschen eher amüsiert, wie es ihm schien. Eine Hilfe waren sie ihm jedenfalls nicht. Doch er würde alles vergessen, wenn er endlich El Dorado, die goldene Stadt von der unzählige spanische Konquistadoren fantasierten, gefunden hätte. Unsterblicher wissenschaftlicher Ruhm war ihm gewiss.
Schneider stapfte missmutig neben ihm her. Auch sein Körper war zerschunden von den ungewohnten Anstrengungen der vergangenen Tage. „Sind Sie sicher, dass wir hier richtig sind?“ Schneider stellte diese Frage nicht zum ersten Mal. Dr. Hausmann blieb stehen. „Schneider, Sie haben das Buch doch mit mir zusammen studiert. Natürlich sind wir hier richtig.“ Ein routinierter Griff in seine Jackentasche versicherte ihm die Anwesenheit des Buches.
Plötzlich blieb Schneider stehen. „Haben Sie das gehört, Dr. Hausmann?“ – „Nein, was denn?“ Schneider sah sich nervös um. „Da war so ein merkwürdiges Pfeifen…“. Dr. Hausmann sah ihn mitleidig an. Vielleicht war der Streß doch zuviel für den armen Schneider. „Kommen Sie, Schneider, da war nichts.“

book-758384_1280Über das „Buch des Goldes“
Das Buch des Goldes ist ein getreuer Reisebericht eines spanischen Konquistadoren, der inmitten des südamerikanischen Regenwaldes El Dorado gefunden haben will. Es taucht in verschiedenen Abschriften und Sprachen immer wieder in verstaubten Antiquariaten auf. Die meisten Übersetzungen sind allerdings ungenau und verstehen den Text eher als Abenteuerroman. Die wenigen spanischen Exemplare, die noch erhältlich sind, geben den Text des Konquistadoren allerdings wortgetreu wieder.
„El Dorado“ ist tatsächlich eine goldene Stadt, versunken und versteckt irgendwo in den Tiefen des Amazonasbeckens. Doch die Stadt birgt furchtbare Geheimnisse, denn sie ist viel, viel älter als die Menschheit. Einst bevölkerte eine Rasse, dem Mythoskundigen bekannt als „Ältere Wesen“ den gesamten Planeten. Ihr Niedergang geschah langsam und war unaufhaltsam, doch soll er hier nicht Thema sein. Tatsächlich erbauten die Älteren Wesen auch mit dem im heutigen Amazonasbecken zu Hauf gefundenen Gold eine ihrer sagenumwobenen Städte. Als sie sich in die Tiefen der Meere zurückzogen blieben jedoch nur einige ihrer ehemaligen Dienerkreaturen, furchtbare Shoggoten, zurück. Diese unsterblichen, amorphen Wesen bevölkern noch heute die legendäre Stadt und sind wohl der vordringlichste Grund, warum nie einer ihrer Entdecker zurückkehrte…
Die Indios, die in der Nähe der Stadt lebten wussten um die Zeichen eines nahenden Shoggoten und lehrten sie den Konquistador, der das „Buch des Goldes“ verfasste. Daher finden sich bewusste Warnungen – aber auch Abschriften der Reliefs der Stadt – in dem Buch wieder.

Stabilitätsverlust: 1W6
Cthulhu-Mythos: +2% / +4%
Mythoswert: 15
Studiendauer: 4 Wochen
Vorgeschlagene Zauber: Kontakt zu Shoggoten, Schutz

Auswirkungen beim Studieren
Wer die originalen Texte des ungenannten Konquistadoren studiert erhält den unerschütterlichen Eindruck, endlich den Weg nach El Dorado gefunden zu haben. Tatsächlich entspricht das auch der Wahrheit, allerdings manifestiert sich der dringende Wunsch im Gehirn des Lesers, dem Ruf des Goldes zu folgen. Dem Leser steht eine schwere Probe auf MA zu, um sich dem Lockruf des Buches zu widersetzen. Andernfalls verliert er in jeder Woche, der er dem Ruf nicht folgt, 1 STA. Weitere Proben um dem Lockruf zu entgehen (die einmal in der Woche stattfinden können) sind sogar extrem.

„Was ist damals eigentlich aus der Hausmann-Expedition geworden?“. Müller rührte in seinem Kaffee. „Da hat nie wieder jemand was von gehört. War doch nur wieder einer von den Verrückten die glaubten, El Dorado gefunden zu haben!“ erwiderte Klausner. Müller zuckte mit den Schultern. Sei’s drum. Er beugte sich zu Klausner vor. „Klausner, ich muß mit ihnen reden. Sehen Sie Sich das Buch an, dass ich in einem Antiquariat gefunden habe. Der Alte an der Kasse hatte keine Ahnung, was er mir da für einen Schatz verkauft hat…“

2 Kommentare zu “Loot-a-Day 4: Wertvolles Papier

  1. Pingback: Loot-a-Week #1 – Karnevalsschätze und Loot | Greifenklaue's Blog

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