Kurze Lebenszeichen

Hallo zusammen,

wie ihr – vielleicht – bereits bemerkt habt, geht es auf diesem Blog im Moment dann doch sehr schleppend voran. Wie das für mich allerdings üblich ist, leidet der Blog immer dann, wenn ich an anderen Projekten arbeite. Einiges davon ist – leider – noch nicht 100%ig spruchreif, auch wenn bereits viel Arbeit in den ein oder anderen Text geflossen ist. Dennoch gibt es ein paar Texte von mir, die in den vergangenen Wochen das Licht der Rollenspielwelt erblickt haben, an anderer Stelle zu entdecken.

FHTAGN Fragmente: Gefährliche Gartenarbeit

Da wäre zum einen mein Beitrag zum „FHTAGN“-Fragmente-Wettbewerb „Gefährliche Gartenarbeit“.

Die Charaktere werden von dem ihnen unbekannten FHTAGN-Netzwerk damit beauftragt, die Grünanlage eines Abrisshauses einzuebnen. Dabei stoßen sie auf die Spuren der Vergangenheit in Form eines balsamierten Leichnams. Ein Einführungsszenario für das FHTAGN-Netzwerk.

Das Ganze hat einen leicht humoristischen Charakter, und wer Gabelstapler Klaus kennt wird sich gleich heimisch fühlen. Es hat zwar leider nicht zum ersten Platz gereicht, dennoch bin ich mit meinem Beitrag immer noch nicht unzufrieden. Ihr findet das Ganze hier: https://www.deutschelovecraftgesellschaft.de/article/395-fhtagn-fragment-am-freitag-gefährliche-gartenarbeit/

Brennende Welten

Aus der talentierten Feder von Marc Geiger stammt das Science-Fiction-Rollenspiel „Brennende Welten“. Ihr findet es gratis bei DriveThruRPG.com. „Brennende Welten“ basiert auf „CAIRN“, welches ebenfalls mittlerweile ins Deutsche übersetzt wurde. Es transportiert den Regelkern in ein rohes SF-Setting und adaptiert die Mechaniken beispielsweise für den Raumkampf. Ich habe mich nach erster Lektüre rasch in „Brennende Welten“ verliebt – es scheint das Regelsystem zu sein, dass ich immer für Settings wie „Fading Suns“ haben wollte.

Derart begeistert habe ich auch gleich Kontakt mit Marc aufgenommen. So konnte ich einige Elemente zum Grundregelwerk beisteuern – Teile des Bestiariums sind zum Beispiel von mir. Besonders stolz bin ich aber darauf, dass ich das erste Einsteigerabenteuer schreiben durfte. Es basiert auf einem alten „Fading-Suns“-Abenteuer von mir, das ich einmal für den WOPC verfasst habe. Allerdings ist der Text großzügig überarbeitet und ergänzt worden und erstrahlt nun auch im schicken Layout. Vielleicht könnt Ihr ja „Goraths Geheimnisse“ lüften?

Da kommt noch mehr…

Tatsächlich arbeite ich im Moment noch an einigen weiteren Texten, das eine oder andere Projekt ist – zumindest für mich als Autor – auch bereits abgeschlossen. Es wird also noch einiges kommen – nur dieser Blog, der wird noch ein Weilchen leiden. Wenn ich wieder mehr berichten kann, hole ich das freilich nach!

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Das Autorennähkästchen V: Die Verschwundene

Hallo zusammen,

wie treue Leser dieses Blogs sicherlich wissen, bin ich seit einiger Zeit Mitglied im Autorenteam für das deutsche CTHULHU. Zugegeben liegt meine letzte Plauderei aus dem Autorennähkästchen schon recht lange zurück, so dass man auch auf den Gedanken kommen könnte, ich hätte hier nichts mehr mit zu tun. Doch das ist mitnichten so. Tatsächlich habe ich nicht nur an drei Publikationen mitgearbeitet, deren Erscheinung noch aussteht, sondern konnte auch zwischendurch meinen Namen noch in einer weiteren offiziellen Publikation platzieren.

Als unser Chefredakteur fragte, ob jemand Kapazitäten für ein kurzes Abenteuer für die Marketingabteilung frei hätte, war ich sofort Feuer und Flamme. Kurze Abenteuer liegen mir ja ohnehin mehr als lange Texte. Und unter den frei verfügbaren Werbeabenteuern für CTHULHU finden sich nicht nur echte Klassiker (wie „Am Rande der Finsternis“ oder „Das Corbitt-Haus“) sondern auch echte Perlen (wie „Der Preuße“, „Der Nachtexpress“ oder „Totholz“) wieder, so dass ich es mir nicht nehmen lassen wollte, hier auch einmal mein Glück zu versuchen. Die einzige Vorgabe war, dass das Abenteuer in Neuengland und den 1920ern spielen sollte. Das gab mir Gelegenheit, eine länger schwelende Idee endlich einmal umzusetzen.

Alles beginnt mit Stephen King. Ich war ehrlich gesagt nie ein sonderlich großer Fan dieses Autors und selbst die meisten Verfilmungen, die ja heute oftmals als Klassiker des Genres gelten, habe ich nicht gesehen. Eine große Ausnahme stellt allerdings Kings Novelle „Das Mädchen“ dar, welche irgendwie im Zuge einer Schenkung alter Bücher in meine damals noch jugendlichen Hände geraten war. Die intensive Stimmung, das Unwirkliche und das gleichzeitig erschreckend Mögliche in dieser Erzählung haben mich damals wie heute fasziniert. Ein erster Versuch, dieses Thema cthuloid umzusetzen fand sich in meinem 2017er-Adventskalender mit dem Postkartenszenario Indian Summer.

Da die Idee mir immer noch sehr gut gefiel, wollte ich sie ein weiteres Mal aufgreifen. Nun musste sie allerdings auf die 1920er transportiert werden. Da die Handlung ohnehin weitenteils im finsteren Forst stattfindet, war das kein größeres Problem. Im vergangenen Jahr hatte ich mehrfach das Abenteuer „Das Grauen von den Sternen“ für verschiedene Gruppen geleitet; der Einstieg als Teil einer Suchmannschaft gefiel mir sehr gut. So gut, dass ich auch die Investigatoren in meinem Abenteuer zum Teil einer Suchmannschaft – wenn auch unter anderen Voraussetzungen – machte. Das Setting ergab sich dann aus einer nochmaligen Lektüre des Dunwich-Bandes und ist tief in der cthuloiden Mythologie verankert. Das war leicht.

Der Rest der Niederschrift fiel dann angenehm leicht: Mit den grotesken Splatter-Motiven aus „Das Mädchen“ im Hinterkopf und den Möglichkeiten cthuloider Magie eines Kriechenden Wesen schrieben sich die meisten Szenen wie von selbst. Ein einfacher Mechanismus, welcher Beliebigkeit aus dem Finale des Abenteuers nimmt, war leicht erdacht. In Summe bin ich sehr zufrieden mit dem Szenario – auch und gerade, weil es zwar einerseits typisch cthuloid aber andererseits eben doch kein „Mystery-Recherche“-Plot geworden ist.

Ihr findet das Abenteuer online bei Pegasus Digital. Wie immer freue ich mich, wenn Ihr das Szenario lest, spielt, davon berichtet und mir hier einen Kommentar hinterlasst

10. Winter-OPC: Auswertung & Download zum GRT!

Wie in jedem Jahr war es das erklärte Ziel, die Auswertung und den Gesamtdownload aller WOPC-Beiträge pünktlich zum www.GratisRollenspielTag.de anzubieten. Und wie in jedem Jahr haben wir es irgendwie geschafft.

Ein großer Dank gilt – wie immer – meinen Juroren Elea vom Nerdigen Trashtalk, Christophorus und André „Würfelheld“ Skora, die sich in wahnsinniger Geschwindigkeit durch die Beiträge gearbeitet haben und ihre Bewertung abgegeben haben! Ohne Euch wäre der WOPC nicht möglich! Ein zweiter Dank gilt meinen fantastischen Sponsoren, ohne deren großartige Unterstützung der WOPC sicherlich nicht so ein grandioses Spektakel wäre: Preise und Gewinner sind hier zu sehen!

Wie immer war es Aufgabe in jeder Kategorie eine TOP 6 zu erstellen nach eigenem Geschmack, die bekommen dann je nach Platz 10/7/5/4/3/2 Punkte und dann wird zusammengezählt. Und das sind die Ergebnisse der vier Kategorien:

Frühling
1) Springtime von Kaid, ein Szenario Private Eye
2) Der verliebte Brückentroll von Agonira, eine Begegnung für Dungeon Slayers
2) Entgleist (Teil 1) von Nick Dysen, ein Szenario für Deadlands
2) Frühling von Sascha, ein Erzählspiel
3) Jahreszeiten-Spielzüge von Timothty, Regeloptionen für Dungeon World

Sommer
1) Summer Glam von Philipp, ein Wrestling-Erzählspiel
2) Und es war Sommer von Andreas, eine universelle Szenario-Skizze
2) Ewiger Sommer von Daniel, ein Würfelspiel
3) Summer of Sams von Kaid, ein Szenario für FHTAGN

Herbst
1) Laubsturm über Samroth von Philipp, ein Herbstlande-Szenario
2) Verwirrte Zombies im Herbstlaub von Agonira, ein Szenario für Zombieslayers
3) Blutrote Wälder von Kaid, ein Szenario für Mythos World

Winter
1) O du tödliche von Tim, ein Szenario für Monster of the Week
2) Halt auf Polaris 9 von Agonira, ein Szenario für Starslayers
3) Metal Frost Gloom von Kaid, ein Szenario für Mörk Borg

Ein paar mehr Details über sein persönliches Ranking verrät Juror Würfelheld drüben auf seinem Blog!

Die Gewinner haben bereits ihre Preise ausgesucht, alle anderen Preise sind bereits unter den Teilnehmern verlost – größtenteils sollten sie sogar bereits zugestellt sein. Die Preisverteilung ist in unserer Preisliste ersichtlich.
Ich gratuliere herzlich allen Gewinnern und bedanke mich bei allen Teilnehmern – Ihr seid großartig! und übrigens hat JEDER letztlich etwas gewonnen- und lade Euch und Alle dazu ein, in unserem Gesamt-Download zu stöbern! Es lohnt sich:

DOWNLOAD

Damit ist der 10. WOPC zu Ende, das Jubiläum ist geschafft. Es macht mich immer noch unglaublich traurig, dass Ingo dieses großartige Jubiläum nicht mehr erleben konnte und ich bin stolz auf alle, die diesen doch sehr besonderen WOPC mit ihrem Beitrag unterstützt haben. Danke – und Nice Dice.

Seanchui

9. Winter-OPC: Auswertung & Download zum GRT!

Wie in jedem Jahr war es unser erklärtes Ziel, die Auswertung und den Gesamtdownload aller WOPC-Beiträge pünktlich zum www.GratisRollenspielTag.de anzubieten. Und wie in jedem Jahr haben wir es irgendwie geschafft.

Ein großer Dank gilt unseren Juroren Philipp und Elea vom Nerdigen Trashtalk (bzw. Nerds-gegen-Stephan) und Christan Günther, die wirklich in Rekord-Zeit die Beiträge gesichtet und bewertet haben! Ohne Euch wäre der WOPC nicht möglich! Ein zweiter Dank gilt unseren fantastischen Sponsoren, ohne deren großartige Unterstützung der WOPC sicherlich nicht so ein grandioses Spektakel wäre: Preise und Gewinner sind hier zu sehen!

Wie immer war es Aufgabe in jeder Kategorie eine TOP 6 zu erstellen nach eigenem Geschmack, die bekommen dann je nach Platz 10/7/5/4/3/2 Punkte und dann wird zusammengezählt. Und das sind die Ergebnisse der drei Kategorien:

Im Doppelpack
1) Der ungewollte Sozius von Cynthia, ein Szenario für Aces in Space
2) Im Märchenwald von Michael, ein Erzählspiel
3) Circuz Cabale von Marc, ein universeller Abenteuerschauplatz

Im Griff der Seuche
Diese Kategorie war hart umkämpft und sah gleich drei (!) erste Plätze:
1) Die Party People von Kaid, ein Szenario für Dread
1) Ein großes Unwohlsein von Rorschachhamster, OSR-Material
1) 10 Tage Krankenhaus von Tim, ein Erzählspiel
2) Nimbusseuche von Tobias, ein Szenario für Monster of the Week
3) Der Fluch der Pestilenz von Nick Dysen, ein Szenario für Deadlands

Verraten und Verkauft
1) Krähenmantel von Prospero, ein universelles Fantasy-Szenario
2) Die Duchess von Kaid, ein Szenario für Private Eye
3) Ein Keller voller Chimären von Philipp, ein Szenario für Das Schwarze Auge

Die Gewinner haben bereits ihre Preise ausgesucht, alle anderen Preise sind bereits unter den Teilnehmern verlost – größtenteils sollten sie sogar bereits zugestellt sein. Die Preisverteilung ist in unserer Preisliste ersichtlich.
Wir gratulieren herzlich allen Gewinnern und bedanken uns bei allen Teilnehmern – Ihr seid großartig! und übrigens hat JEDER letztlich etwas gewonnen- und laden Euch und Alle dazu ein, in unserem Gesamt-Download zu stöbern! Es lohnt sich:

DOWNLOAD

Damit ist der 9. WOPC zu Ende und noch bevor der 10. WOPC beginnt, wird es von uns zum GRT einen Abenteuerwettbewerb geben, welchen Greifenklaue auf der ConspiracyCon zusammen mit Moritz (Glgnfz) Mehlem vom GRT vorstellt. Los geht’s um 18 Uhr unter dem etwas missverständlichen Titel „Abenteuerworkshop“. Und schon um 17:15 geht es um das Thema Fanzines, wo Greifenklaue ebenfalls dabei ist.

Es grüßen
Greifenklaue & Seanchui

Gastszenario: Ebenholz

Heute habe ich mal wieder die besondere Freude, ein neues Szenario auf meinem Blog präsentieren zu dürfen. Und das Schönste: es handelt sich mal wieder um ein Gastszenario eines anderen Autoren, der sich an mich gewandt hat. Aber fast noch schöner: „Ebenholz“ hat eine lange Geschichte hinter sich. Aber der Reihe nach.

Erinnert sich noch jemand an „Block B“? Dieses beinharte Szenario für CTHULHU NOW veröffentlichte ich im Mai 2013 hier auf diesen Seiten. Tatsächlich genießt „Block B“ im cthuloiden Web einen guten Ruf und mittlerweile auch eine gewisse Bekanntschaft. Und so entschloss sich Autor Stefan Dieckhoff bereits vor einigen Jahren dazu, Arbeiten an einem zweiten und dritten Teil aufzunehmen. Bereits im Jahr 2017 erreichte mich dann auch Stefans erste Mail mit Texten von „Ebenholz“. Und noch im Sommer desselben Jahres stellte er das Szenario fertig. Daneben aktivierte er mit Moritz Wagner einen absoluten Layout-Profi, der toll aussehende Charakterbögen und Handouts schuf.

Tja, und dann kam ich. Ich äußerte die Idee, „Ebenholz“ nun eben noch nicht zu veröffentlichen, sondern erst auf den dritten Teil aus Stefans Feder zu warten. Dann würde ich eine Neuveröffentlichung gemeinsam mit „Block B“ anstreben. Stefan entschied sich, diese Idee weiterzuverfolgen. Mittlerweile hat sich aber herauskristallisiert, dass es den geplanten dritten Teil vorerst nicht geben wird. Nachdem diese Entscheidung gefällt war, haben Stefan und ich wieder Kontakt aufgenommen. Eine weitere Verzögerung der Veröffentlichung von „Ebenholz“, dem Prequel zu „Block B“, wäre auch eine Schande. Daher habe ich nun die letzten Schritte am Band gemacht und veröffentliche heute mit großer Freude „Ebenholz“.

Nach dieser langen Vorgeschichte – worum geht es überhaupt?

Scheinbar zufällig finden die Charaktere im Wald ein altes Artefakt, das sie vor ein unlösbares Rätsel stellt. Wie ist es möglich, dass sie das Artefakt nie gesehen haben, es aber dennoch Informationen genau für sie enthält? Uralte Flüche, gottlose Rituale und Dinge‚ die nur die Zeit besiegen kann‘, stehen im Fokus dieses Abenteuers. Ebenholz stellt das Prequel und den zweiten Teil zu dem Abenteuer Block B dar. Es befasst sich insbesondere mit dem Gebrauch von Metawissen (also dem Wissen, das der Spieler hat, aber nicht der Charakter) und erschafft somit ein ganz besonderes Horrorerlebnis. Des Weiteren ist Ebenholz als Multigruppenabenteuer für Conventions gedacht, kann aber auch mit nur einer Gruppe gespielt werden.

aus: Ebenholz

So, nun genug der Vorrede! Hier sind die Dateien und nun viel Spaß damit!

Ein Kult für alle Fälle (1?)

Hallo zusammen,

wie ich vor Kurzem berichtet habe, nutze ich die coronaverordnete Zwangspause im „regulären“ Rollenspielbetrieb dazu, mich einmal näher mit den verschiedenen Zufallstabellen auseinanderzusetzen, die Regelwerke und Quellenbüchern uns geneigten Rollenspielern oft an die Hand geben. Das betrifft auch den „Ein Kult für alle Fälle“-Kultgenerator aus dem CTHULHU-Quellenband „Von unaussprechlichen Kulten“. Ich war an der Entstehung dieses Bandes ja nicht ganz unbeteiligt und habe auch frühe Versionen dieses Generators zu Gesicht bekommen. Klar, auch damals haben wir ihn getestet. Ich bin dennoch schon ganz gespannt darauf, welchen Kult mir der Generator dieses Mal generieren wird.

Wie funktioniert das Ganze?
Es gibt einen ganzen Haufen unterschiedlicher Kriterien, von Motivation über Mitglieder bis zur Organisation und Kultgröße, die man über den Generator abfragen kann. Entweder lässt man sich von den Tabellen inspirieren ODER man würfelt sich durch. Als Randomizer alter Schule habe ich mich natürlich für die Würfelorgie entschieden. Die nackten Würfelergebnisse präsentiere ich hier in Liste:

Würfelorgie: die Ergebnisse…

  • Das Kultobjekt ist: eine außerirdische Rasse (6)
  • Ziel des Kultes: Schutz der Nachkommen eines Mythoswesens (7)
  • Der Kultgründer ist: ein Mensch (3)
  • Der Kultgründer: hinterließ eine Prophezeiung, ein Testament oder ein Rätsel (3)
  • Das Alter des Kultes ist: jung (20. Jahrhundert) (10)
  • Besonderes Ereignis in der Geschichte des Kultes: Bau eines bedeutenden Kultplatzes (6)
  • Organisationsform: hierarchisch (1)
  • wie: ein religiöser Orden oder Ritterorden (4)
  • Größe: sehr groß, bis 1.000 Personen (9+1)
  • Wirkungskreis: national (3+4)
  • Treffpunkt und Kultstätte: Steinkreis oder alte Ruine (9)
  • Am Treffpunkt findet man: ein Mythosartefakt (10)
  • An der Kultstätte findet man: Mythos-Kreaturen (11)
  • Erkennungszeichen: eine Verstümmelung oder Brandmal (10)
  • Geheimhaltung und Auftreten: sehr geheim (3)
  • Der (aktuelle) Kultführer ist: untot (10)
  • Der Kultführer…: …hat eigene Pläne (4), die er unter Zwang (12) unter der Beeinflußung eines Mythos-Gegenstandes (6) verfolgt.
  • Die Kultmitglieder sind: Menschen und Mythoswesen (6)
  • Die menschlichen Kultisten sind: aus der sozialen Unterschicht (6)
  • Die Nichtmenschen sind: Angehörige einer Mythosrasse (5)
  • Motivation der Kultisten: die Suche nach Erlösung (4)
  • Geldquelle: keine (1)
  • Kontakte: 1. ein weit verzweigtes Netz von Unternehmen (4+1)
    2. Ein verbündeter Kult (10+1)
    3. Politik, Adel, Königshaus (2+1)
  • Artefakt im Besitz des Kultes: die Präsenz eines Gottes (10+3)
  • Zugang zu Mythosbüchern: keine (1)
  • Herkunft des Artefakts: „schon immer“ im Besitz des Kultes (1)
  • Das Mythoswissen stammt…: …aus einer Ausgrabung prähistorischer Ruinen (5)
  • Zentrales Kultritual: Pervertierung einer bestehenden Religion (8)
  • Ritual an…: keltischen Feiertagen/Hexensabbaten (8)
  • Während der Riten sind die Kultisten…: …transformiert oder zeigen ihre Deformation (6)
  • Magisches Werkzeug: Kristallkugel oder Spiegel (5)

…und was daraus werden könnte
Das ist also das Ergebnis meiner Würfelei. Nun gilt es natürlich, dem ganzen noch ein wenig Fleisch auf die Rippen zu verfassen. Ich bin auch ehrlicherweise nicht mit jedem Wurfergebnis 100%ig glücklich, ein paar scheinen auch nicht so recht zueinanderzupassen. Doch das kann ja auch Teil des kreativen Prozesses sein.

Zunächst gilt es, eine außerirdische Rasse zu finden, die Ziel der Verehrung der Kultisten sein könnte. Zunächst hatte ich Freude an dem Gefallen von „Körperfressern“ gefunden, wie sie z.B. die Hschogfgn in „Gestohlene Leben“ sind, oder die Wanderer aus „Tod im Gepäck“. Doch das will mir nicht so recht zu der Größe des Kultes passen. Daher sah ich mich ein wenig im Malleus um, um eine passende Rasse zu finden. Nach einiger Zeit entschied ich mich für die L’gy’hx, Bewohner des Uranus, eine niedere Rasse die im Krieg mit den Shan liegt. Ich wählte bewußt eine Rasse aus, die einen eigenen Konflikt mit sich bringt, um die Motivationen des Kultführers zu erklären.
Dann musste ich einen Ort auswählen, in dem der Kult aktiv sein würde. Da er seinen Ursprung irgendwo in archäologischen Ausgrabungen hat, entschied ich mich für das heutige Italien. Und so sieht der Kult heute aus:

Die Kinder Uranus
Die Kinder Uranus sind ein Kult, der die außerirdische Rasse der L’gy’hx verehrt. Diese Rasse stammt ursprünglich vom Uranus, wo sie im Krieg mit den Shan gelegen haben, bis sie diese von ihrem Planeten vertreiben konnten. Einige wenige wurden allerdings von den Shan versklavt und mit auf ihre Reise genommen. Eine der Pyramiden der Insekten von Shaggai stürzte vor Jahrtausenden auf der Erde ab, wo sie dort niederging, wo Jahrhunderte später erst Pompeji errichtet werden sollte, um dann wiederum Jahrhunderte später im Ausbruch des Vesuvs zu vergehen.

Der deutsche Archäologe Richard Weitzman stieß im Zuge von Ausgrabungen auf Reste der abgestürzten Pyramide. Dabei weckte er die beiden letzten lebenden Wesen an Bord aus einem Stasis-Schlaf: eines der Insekten vom Shaggai, dass sich alsbald seiner bemächtigen sollte, als auch einen L’gy’hx. Der Shan im Kopf von Weitzmann erkannte seine Chance, zurück zum Uranus zu gelangen, wenn es dem L’gy’hx gelingen sollte, Kontakt mit seiner Rasse aufzunehmen. Also formte er erst aus den Arbeitern, später aus allen möglichen anderen Menschen einen Kult, der dem L’gy’hx zu Diensten sein sollte.

Die friedfertige Kreatur vom Uranus genoss wiederum die Aufmerksamkeit der Menschen, ohne weitere Gedanken an die Shan zu verschwenden. Als Zeichen seines Wohlwollens weihte er den Kult in die Anbetung von Lrogg, einem Avatar Nyarlathotheps, ein. Dies beinhaltet oft groteske Formen der Selbstverstümmelung, was später zum Erkennungszeichen des Kultes werden sollte. Es dauerte einige Jahre, in denen der Kult – getrieben von Weitzmanns Versprechen auf Erlösung durch den außerirdischen Heilsbringer – wuchs und gedieh, bis der L’gy’hx den Shan in Weitzmanns Kopf wahrnahm. Um den L’gy’hx zu täuschen, entledigte sich der Shan in Weitzmanns Kopf seiner sterblichen Hülle (nicht ohne vorher einige prophetische Visionen an seine Anhänger zu hinterlassen), um sich alsbald einer anderen Hülle zu bemächtigen. Zu diesem Zwecke belebte er ein vor kurzem verstorbenes Kultmitglied zu untotem Leben, um zum einen Weitzmanns Worten mehr Gewicht zu verleihen, zum anderen um weiterhin ungestört agieren zu können.

Während der Kult als Ganzes relativ harmlos ist und sich in der Ehrerbietung des L’gy’hx ergeht, so ist der Shan in dem untoten Körper in erster Linie daran interessiert, Kontakt zu Seinesgleichen und vielleicht sogar zu Azathoth herzustellen, den er immer noch glühend verehrt. Dass dies erhebliche Komplikationen für die Menschheit als Ganzes bedeutet, dürfte klar sein.

Ein Fazit?
Ein kurzes Fazit: Ich habe nicht jeden Punkt der Würfelorgie genutzt (…vieles ist dann doch eher im Spiel von Bedeutung, wenn der Kult in einem Abenteuer auftauchen sollte). Und ja, ich habe auch ein paar Ergebnisse eher interpretiert als wortgetreu verwendet. Doch das ändert nichts daran, dass der Generator eine hervorragende Inspirationshilfe ist. Mir fallen gleich einige Dinge ein, die man mit diesem Kult anstellen könnte. Und so soll es ja auch sein.

Die Macht der Walpurgisnacht

Aus der Reihe „cthulhu.de-Bestseller“
Erstveröffentlichung: 30. April 2007
Autor: Daniel Neugebauer

cthulhu de stempel bestseller

Am Kreuzweg feiert der Böse sein Fest,
Mit Sang und Klang und Reigen:
Die Eule rafft sich vom heimlichen Nest
Und lädt viel luftige Gäste.
Die stürzen sich jach durch die Lüfte heran,
Geschmückt mit Distel und Drachenzahn,
Und grüßen den harrenden Meister.
Und über die Heide weit und breit
Erschallt es im wilden Getümmel.

– Theodor Storm
Walpurgisnacht

Rauchschwaden ziehen durch die menschenleeren Gassen. Auf dem Hügel brennt ein loderndes Feuer und zahllose schattenhafte Gestalten tanzen um die Flammen herum. Jauchzen und singen, bis die Kehle rau ist und die Stimme krächzt. Man trinkt und lacht hysterisch, wirft immer wieder einen verstohlenen Blick über die Schulter hinein in das Dunkle, was sich um die Flammen zusammenzieht und wartet… Dort in der Finsternis laueren Kräfte die mächtiger sind als alles menschenmögliche und nur der rituelle Schein des Feuers kann die Tanzenden davor bewahren… Zumindest denken sie das!

Wer heute Abend den Tanz in den Mai feiert, der begeht ihn vollkommen anders als unsere Vorfahren vor einigen Hundert Jahren, denn die Mainacht oder auch Walpurgisnacht war ein mythischer Tag, an dem sich die Hexen Scharenweise um den Blocksberg sammelten und ihren schändlichen Riten nachgingen. Nicht ausgelassene Freude und ein zünftiger Umtrunk bestimmt den Abend, sondern nacktes Entsetzen! Die einfachen Bauern bemühten sich die erforderlichen Schutzmaßnahmen zu treffen, um das Böse mit allen Mitteln abzuwehren.

So war es im 19. Jahrhundert noch üblich, „creuze an die thüre zu schreiben“, damit die Hexen nicht hereinkamen und in der Nacht läuteten geweihte Glocken von den Kirchtürmen, die verhindern sollten, dass die mit dem „teufel tanzenden hexen“ den Menschen in irgendeiner Weise schaden konnten. Wer sich allerdings, in einem Anfall von Wahnsinn oder Tollkühnheit, die Hexen und ihr Treiben ansehen wollte, der musste alle Kleider verkehrt herum anziehen und rückwärts bis zu einem Kreuzweg kriechen, erst dann konnten ihm die Hexen nichts antun. Dagegen halfen bei der bloßen Erkennung von Hexen, drei Getreidekörner, die in einem Laib Brot gefunden wurden. Wer diese bei sich trug, konnte jede Hexe „mit melkkübeln auf den köpfen in der kirche“ sehen.
Tatsächlich versuchten die meisten Bauern sich aber hinter einem knisternden Maifeuer in Sicherheit zu bringen. Je mehr Rauch dabei über die nahen Felder zog, desto weniger Hexen konnten den Feldern und dem Vieh etwas mit ihren Flüchen antun.
Der Maibaum selbst (die erste dokumentierte Errichtung stammte aus Aachen aus dem Jahre 1225) der an besagtem Tage aufgestellt wurde, musste, bevor er seinem Zweck diente, gründlich geschält werden, damit auch kein Hexenweib sich an ihm festsetzen konnte. Blühende Zweige boten dem eigenen Heim zudem einen gewissen Schutz vor den Kindern und Anbetern des Teufels. Die Angst vor der Kraft der Hexen traf im übrigen auch die Rinder: Pünktlich am ersten Tag des Mais wurde ihnen mit einem Besen über den Rücken gestrichen, dies, so sagte man, halte jegliche Hexen und Flüche fern. Dasselbe soll man auch mit Tautropfen erreichen können, ein Bad im Tau soll sogar einen Menschen attraktiver machen, wenn es nur in bekannter Hexennacht genommen wird.

Die Angst vor Hexen ist nicht unbegründet, denn ihre Kräfte sind zerstörerisch und heimtückisch. Natürlich sind Ratschläge aus dem Buch der Deutschen Mythologie von den Gebrüder Grimm genauso nutzlos wie die Hinweise aus dem Handbuch des Deutschen Aberglaubens. Aber immerhin lassen sich Ansätze von Wahrheit darin erkennen. Nehmen wir beispielsweise den ominösen frischen Zweig, der ein Heim vor dem Übergriff einer Hexe schützen soll. Tatsächlich ist es kein Zweig sondern eher das klassische Ältere Zeichen was einen Schutz gegen die Hexen darstellt! In weiser Voraussicht an die Tür gezeichnet, können Hexen nicht das Haus betreten. Auf den Ratschlag mit verkehrt herum angezogenen Kleidern, sollte man jedoch verzichten, es gibt keine bessere Art sich schneller in die Fängen eines Hexenzirkels zu begeben als so.

Szenarioidee

Manfred Plant, war schon immer ein neugieriger Zeitgenosse gewesen und bei der städtischen Zeitung war er mit diesem Charakterzug genau richtig. Seit einiger Zeit verschwanden Kinder zwischen sechs und zehn Jahren in regelmäßigen Abständen und Plant war ganz heiß auf die Story. Er folgte jeder noch so obskuren Spur, horchte die Polizei aus, die Obdachlosen und die Familien der verschwunden. Er setzte alles daran den Fall zu knacken und gab sich seiner nagenden Neugier vollkommen hin. Der Tipp den er einer Tages unter seinem Türschlitz fand, sollte ihn jedoch für immer davon kurieren. Natürlich schenkte er ihm zuerst keinen Glauben, aber doch… es war eine Spur und er mochte verdammt sein, wenn er dem nicht nachgehen würde! So schnappte er sich einige obskure Bücher, wirrer Unsinn von Verrückten niedergeschrieben und von noch Irrsinnigeren als Wahrheit hingestellt. Zwischen all diesen Halbwahrheiten und Lügen fand er endlich die Stelle auf die der Zettel anspielte: Die Walpurgisnacht im Schwarzen Buch. Er überflog kurz die Stelle und machte sich Notizen. Der Abschnitte genügte um für ihn das Abendessen ausfallen zu lassen und sich vorzubereiten, indem er seine Kleider ablegte und verkehrt herum anzog. Manfred Plant fand wonach er suchte in der Nacht vom ersten Mai. Sie tanzten um ein loderndes Feuer herum, kreischten und sagen Loblieder auf die Alten. Als sie ihn entdeckten war er sich seines Schutzes sicher, doch sie lachten nur und er sah zu, wie sie ihm ein Messer reichten und er marionettengleich zum Altar ging, auf dem das Kind lag und wie er dann immer wieder mit dem Messer hinab fuhr, wieder und wieder…

Der Journalist wurde am folgenden Tag festgenommen, als er mit dem zerstochenen Leib eines acht jährigen Mädchens durch die Innenstadt taumelte. Sogar jetzt noch ruft er nach Hilfe und beteuert, dass er nicht der Täter war, dass die Hexen ihn dazu gebracht hätten. Morgen soll die Verhandlung beginnen, wenn jemand Manfred Plant helfen kann, muss es schnell gehen!

Die Arkham Akten – Der Fall Julia-Anne Kendall

Aus der Reihe „cthulhu.de-Bestseller“
Erstveröffentlichung: 10. November 2007
Autor: Daniel Neugebauer

cthulhu de stempel bestseller

Patient: Julia-Anne Kendall
Betreuender Arzt: Dr. Benjamin Raft
Fallnummer: JAK-158/DF9

Fallbeschreibung:
Ich nutze diesen Raum für einen persönlichen Kommentar zu diesem außergewöhnlichen Fall. Ich kann bezeugen, dass nichts hiervon in irgendeiner Weise erfunden oder übertrieben dargestellt ist, es ist die reine Wahrheit. Ich bin der praktizierende Arzt für die 8 jährige Julia-Anne Kendall, die im Herbst des Jahres 1928 vom St. John Waisenhaus zu uns gebracht wurde. Es ist durchaus ungewöhnlich ein achtjähriges Kind in einem Sanatorium unterzubringen, doch sie müssen verstehen, dass der Fall wirklich sehr ernst war, wie sie aus der beiliegenden Akte ja entnehmen können. Wir richteten für das Mädchen einen eigenen Raum ganz in der Nähe des Schwesterzimmers ein und bemühten uns ein möglichst kindgerechtes Umfeld zu schaffen. Julia-Anne schien in den ersten Wochen nur wenig auffällig zu sein. Sie liebte es, sich kreativ zu äußern und legte dabei ein erstaunliches Talent an den Tag Bilder und neuerdings auch Skulpturen zu gestalten, die im rechten Licht betrachtet nicht nur außergewöhnlich kunstfertig, sondern auch zu einem gewissen Teil Angst einflössend waren. Ich war mir nicht klar, welche Dämonen dieses Kind zu diesem Zeitpunkt quälten, doch ich sollte es bald erfahren. Es war Anfang November als Julia-Anne die Maske vollendete. Es war ein schreckliches Ding und erinnerte an eine Gasmaske mit mehr als einem Schlauch und eine Schwester erschrak fürchterlich, als sie Julia-Anne zum ersten Mal mit dem Ding auf dem Kopf in der Zelle sah. Doch die Schwester war nicht die einzige die sich vor dem Ding fürchtete. Wir hatten Patienten die steif und fest behaupteten nachts von dieser Maske geträumt zu haben und das sich ihre Schläuche an den Köpfen fest sogen und fürchterliche Schmerzen verbreiteten. Pete Fredricks gehörte dazu, ein trunksüchtiger Ire, den ständige Halluzinationen plagten. Er war der festen Meinung, dass sich die Maske durch die Wände Zugang zu seiner Zelle verschaffen würde. Ich erhöhte daraufhin die Medikamentation und schob diese Geschichten beiseite, wie es jeder gute Arzt gemacht hätte. Ich versuchte jedoch Julia-Anne nach dieser Maske auszufragen, doch das Mädchen schien gar nicht zu wissen wovon ich sprach. Sie behauptete die Maske nicht gefertigt zu haben und das sie so etwas auch noch nie gesehen hätte. Ich beschloss daraufhin die Maske an mich zu nehmen und das Mädchen schien einverstanden zu sein, auch wenn ich meinte einen böswilligen Blick in ihren Augen gesehen zu haben, als ich die Tür hinter ihr schloss. Die Maske, aus Pappmaché gefertigt und für Kinderhände wirklich mit ausgefallnen Ziselierungen und Details bedacht, verbreitete, das gebe ich ganz offen zu, auch in mir ein unbehagliches Gefühl. Ich schob diese Gedanken jedoch beiseite und legte das Ding in eine Schublade und kümmerte mich um Julia-Annes Akte. Sie war schon immer kreativ veranlagt gewesen und vielleicht lag darin der Schlüssel für ihre Erkrankung und ich beschloss ihre Bilder und Plastiken genauer zu untersuchen. Ich muss darüber wohl eingeschlafen sein, denn als ich meine Augen wieder öffnete war es bereits dunkel. Ich beschloss die Arbeit für heute zu beenden und nach Hause zu fahren. Die Akten legte ich zu der Maske und… Die Maske war verschwunden. Ich hörte außerhalb meines Büros Schritte, der Dieb konnte nicht weit sein. Draußen war jedoch niemand, ich sah nur das Licht aus Julia-Annes Zelle scheinen. Sie saß dort im Schneidersitz auf den Boden und nuschelte etwas in sich hinein. Ihr Kopf von der Maske bedeckt. Ein Schrei ging durch den Korridor, es war eine der hinteren Zelle. Als ich ankam war es schon zu spät. Pete Fredricks war tot. Auf seinem Schädel fand ich große runde Löcher. Das Gehirn war verschwunden. Daraufhin verlangte ich die Verlegung von Julia Anne, da ich mich nicht in der Lage sah, sie weiterhin zu behandeln, doch sie wurde abgelehnt. Nun sitze ich hier in meinem Büro und es ist inzwischen der fünfte Tod den wir zu beklagen haben und ich frage mich: Ist das Wohl vieler, bedeutender als das Wohl eines einzelnen? Und was ist, wenn der Einzelne ein Kind ist…

Die Arkham Akten – Der Fall John Doe

Aus der Reihe „cthulhu.de-Bestseller“
Erstveröffentlichung: 26. Oktober 2007
Autor: Daniel Neugebauer

cthulhu de stempel bestseller

Patient: John Doe/Wuen Li-Ging
Betreuender Arzt: Dr. Clifford Samson
Fallnummer: JD-012/Q

Äußere Beschreibung:
Männlich, Alter in etwa 35 Jahre, asiatische Herkunft, Brillenträger, körperlich gesund, Name unbekannt in den Akten zu führen als John Doe, wie sich herausstellte mit richtigem Namen Wuen Li-Ging.

Besondere Merkmale:
Tätowierungen am ganzen Körper, vor allem im Bereich des Rückens, des Bauches und der Oberschenkel, Zeichen gehören zu einem mir unbekannten Alphabet.

Fallbeschreibung:
John Doe wurde von der örtlichen Polizei in Kingsport am Hafen aufgegriffen. Er machte einen verwirrten Eindruck und stammelte etwas in einer den Polizisten unbekannten Sprache. Aufgrund seiner asiatischen Herkunft, dachten die Beamten das es sich um Chinesisch oder dergleichen handelte, da der Mann jedoch einen völlig desorientierten Eindruck machte und zudem kein Wort Englisch sprach, wurde er auf die örtliche Wache mitgenommen. Zeitgleich kümmerte sich eine Streife darum am Hafen nachzufragen, ob der Mann irgendwo auf einem Schiff seinen Dienst getan hat, doch keiner der Kapitäne und Dockarbeiter kannte den Mann. Da sich sein Zustand auch nach einigen Stunden nicht besserte, verständigte man das Arkham Sanatorium und ich nahm mich des Unbekannten an. Er wurde um 16:40 schlafend eingeliefert. Da er sich in einem desolaten Zustand befand, ordnete ich ein Bad und eine Entlausung an, die von Pfleger Jackson durchgeführt wurde. Er berichtete später, dass der Patient erst bei der Entlausung die Augen aufschlug und wild zu schreien begann. Kurz nachdem John Doe ruhig gestellt wurde, verständigte mich Jackson. Als ich den Badbereich erreichte, zeigte Jackson nervös auf die zusammengesackte Gestalt am Boden. John Doe war über und über mit Tätowierungen bedeckt, doch Jackson schwor, dass sie vorher nicht da gewesen seien. Hier sei gesagt, dass Jacksons Akte (bis auf einige Kranketage) ausgezeichnet ist und ich seinem Wort Glauben schenkte. Da John Doe nicht bei Bewusstsein war, konnte ich einen genaueren Blick auf die Tätowierungen werfen, die einem Alphabet zugehörig waren, das mir noch nie untergekommen ist. Jackson brachte John Doe in seine Zelle und ich informierte die Universität Miskatonic. Drei Herren kamen, darunter auch Dr. Armitage, der Bibliothekar der Universität und wir untersuchten gemeinsam den Mann. Die Herren baten mich nach einer Weile sie und den Patienten allein zu lassen, ich folgte ihrem Wunsch und konnte die Zeit nutzen, meinen ausstehenden Bericht zu schreiben. Als die Wissenschaftler sich wieder bei mir meldeten, sagten sie, dass sie gerne mit John Doe sprechen würden, wenn er wieder zu sich kommen würde und ich bestätigte, dass ich sie sofort telefonisch informieren würde. Die Männer der Universität schienen beunruhigt und ich erinnere mich nun auch, dass einige unserer ärmsten Insassen eine doppelte Dosis an Beruhigungsmitteln benötigten um überhaupt etwas Schlaf zu finden. Am folgenden Tag, war John Doe ansprechbar, doch wie durch ein Wunder waren die Zeichen verschwunden!

Ich telefonierte Dr. Armitage an und trotz der morgendlichen Vorlesungen und universitären Verpflichtungen, eilten alle Drei sofort zum Sanatorium. Derweil führte ich mit John Doe ein Gespräch auf Englisch und der Mann, dessen Name sich als Wuen Li-Ging entpuppte, berichtete das er keinerlei Erinnerungen habe, wie oder warum er hierher nach Arkham gekommen ist. Das Letzte an was er sich erinnerte war, dass sein Schiff, die Maria-Julia in einen Sturm geriet. Kurz darauf kamen auch schon die Herren Professoren und sie baten mich Mr. Wuen zu entlassen, doch ich konnte dieser Bitte nicht nachkommen. Offensichtlich litt der Mann an einem schweren Fall von Amnesie und Persönlichkeitsstörung und so sehr ich Dr. Armitages Meinung auch schätze, ich musste ihm eine Absage erteilen, denn das Wohl des Patienten steht über allem. Mr. Wuen willigte ein noch einige Tage zur Beobachtung zu bleiben, doch zu einer Untersuchung kam es nicht mehr. In der Nacht auf den nächsten Tag verschwand Mr. Wuen spurlos. Kein Zeichen eines Ausbruches war vorhanden und auch der Nachtwächter, der alte Giles Fernham hatte nichts Besonderes gesehen. Ich verständigte Dr. Armitage über diese Tatsache und dieser zeigte sich sehr besorgt, doch zugleich beruhigte er mich in freundschaftlicher Weise und versicherte mir seine Hilfe, sollte ich sie brauchen. Trotz einer groß angelegten Suche und eines Phantomzeichners, ist Mr. Wuen nicht gefunden worden und einer der seltsamsten Fälle unseres Sanatoriums wird niemals zum Abschluss gebracht werden. Ich frage mich noch immer was diesem Mann nur passiert sein mag und wo er jetzt ist.

Gez.
Dr. Clifford Samson

Die Arkham Akten – Der Fall Dr. Douglas Harding

Aus der Reihe „cthulhu.de-Bestseller“
Erstveröffentlichung: 19. Oktober 2007
Autor: Daniel Neugebauer

cthulhu de stempel bestseller

Patient: Douglas Harding
Betreuender Arzt: Dr. Phillip Lammon
Fallnummer: DH-829/S

Fallbeschreibung
Dr. Douglas Harding wurde im September diesen Jahres eingewiesen. Harding war Dozent an der Universität Miskatonic im Bereich Anthropologie und Geschichte. In seiner gesamten Familie gibt es keinen ähnlichen Fall von paranoider Schizophrenie. Der Fall Harding unterliegt auch weiterhin der strikten Schweigepflicht und wurde selbst dem regionalem, wie überregionalem ärztlichen Fachpersonal nicht zugänglich gemacht.

Harding, der von seinen Studenten und Mitarbeitern immer als äußerst pflichtbewusst und eifrig wahrgenommen wurde, erlebte am 13. September diesen Jahres einen so schweren Schock, dass er in das Arkham Hospital gebracht werden musste. Nachdem keine körperlichen Gebrechen festzustellen waren, der Patient allerdings schwere psychische Störungen aufwies, wurde er hierher ins Arkham Sanatorium gebracht. Der Grund für diese Störung, die sich letztendlich als paranoide Schizophrenie herausstellte, ist weiterhin unklar. Interviews mit Harding sind äußerst schwierig, da er in beinahe jedem Menschen eine Gefahr für sich selbst sieht. Einzig einem Mann namens „Johnny Maxwell“ schenkt er das nötige Vertrauen. Er schreibt Briefe an ihn und das ist die einzige Art für uns etwas mehr über Harding herauszufinden. Im Folgenden nun eine Abschrift eines dieser Briefe:

Lieber Johnny,
Weißt du noch Johnny? Damals? Der Himmel war blau. Der Regen kam erst später. Wir waren da. Dann kamen sie. Den Tag werde ich nie vergessen.
Alles in allem Jahre vergingen. Ich rette den Tag ohne die Nacht. Ohne dich ist der Himmel gelb in grün, selbst beim Sonnenuntergang. Ach wären wir doch sie! Schön wären die Tage ohne zu wissen. Ich schließe mit den Worten die es sagen.
Lebwohl
Douglas

Dieser Brief mag als Beispiel für eine Vielzahl von anderen, ganz ähnlichen Schrieben dienen. Was mag diesen Mann, diesen gelehrten Mann nur derart zugrunde gerichtet haben? In meiner persönlichen Laufbahn habe ich derlei Fälle selten gesehen. Oft waren sie die Ausgeburt von jahrelanger Degenration und Inzucht, in abgeschotteten Dörfern, doch dieser Fall weißt keines dieser Merkmale auf. Wie eingangs erwähnt, gibt es in Hardings Stammbaum keinen Fall der auch nur irgendwelche Auffälligkeiten zeigt.

Recherchen über Johnny Maxwell führen trotz redlicher Bemühungen ins nichts. Die Bostoner Adresse auf dem Briefkopf ist nicht existent, oder vielmehr ist sie noch nicht existent. Nachforschungen zufolge, soll in 10 bis 15 Jahren am angegeben Ort ein Neubau errichtet werden, der den wachsenden Hunger der Wirtschaft vorerst stillen mag.

Empfohlene Behandlung
Bis auf weiteres verordne ich die bisherige Medikation und Elektrokrampfbehandlungen.

Gez.
Dr. Phillip Lammon