De Profundis – die etwas andere Art Cthulhu zu spielen

Aus der Reihe „cthulhu.de-Bestseller“
Erstveröffentlichung: 04. Juli 2007
Autor: Daniel Neugebauer

cthulhu de stempel bestseller

Briefe soll man, wie jedes andere Vergnügen, nach getaner Arbeit sich gestatten.
– Gottfried Keller

In den Tiefen eines einsamen Waldes in Polen wartete ein Buch seit vielen Jahren auf seine Entdeckung … und als es gefunden wurde, war nichts mehr so wie vorher … Aus den dunklen Tiefen sind diese Seiten aufgestiegen um dich in ihren Bann zu ziehen. Versinke in den Abgründen von De Profundis und sieh die Welt mit ganz anderen Augen. Wagst Du es, Deine Realität in Frage zu stellen?

Zu einer normalen Cthulhu-Runde finden sich die Spieler und der Spielleiter üblicherweise an einem Abend ein, um dann gemeinsam ein vorbereitetes Abenteuer zu erleben. So weit, so gut – doch De Profundis geht da einen ganz anderen Weg. Viele kennen wahrscheinlich Lovecrafts Geschichte „Der Flüsterer im Dunkeln“, in der der Erzähler über Briefkontakt mit einem gewissen Akeley in Verbindung kommt. Aus dem Kontakt erwächst sich eine mysteriöse Verschwörungsgeschichte: Ein Paket mit geheimnisvollen Inhalt kommt nie an und Akeleys Briefe werden immer beunruhigender, bis sie sich plötzlich völlig ins Gegenteil verkehren und den Erzähler sogar einladen, zu Akleyes Anwesen zu kommen. Wer die Geschichte noch nicht kennt sollte sie sich einmal anschauen oder anhören (LPL Records hat sie grandios vertont), es lohnt sich!

Nun, was hat das Ganze nun mit De Profundis zu tun? De Profundis ist ein Briefrollenspiel. Nach einer Charaktererschaffung, die eigentlich eher aus Hintergrundinformationen besteht, also der Werdegang des Charakters, die Freunde und Verwandte usw. und weniger aus handfesten Werten. Auch der Epoche sind keine Grenzen gesetzt, von den 20ern bis hin zu NOW lässt sich eigentlich alles spielen, solange man sich in den Charakter hineinversetzen kann. Einen Spielleiter gibt es normalerweise auch nicht, die Geschichte entwickelt sich sozusagen durch den wechselnden Briefverkehr, in der die Handlung weitergesponnen wird. Ausgangspunkt für die Geschichte können ganz alltägliche Begebenheiten sein, denen man einen unheimlichen oder grotesken Anstrich verpasst. So könnte die gewöhnliche Bahnfahrt Ausgangspunkt für ein schreckliches Erlebnis werden, bei der man bei einem Blick aus dem Fenster etwas Schauerliches beobachtet und das einen dann den Rest des Tages verfolgt. So ein Aufhänger reicht schon für einige Briefwechsel, bis sich dann immer mehr Inhalt um die Geschichte aufbaut und Wirklichkeit mit Fiktion verschwimmt. Aufgrund dieses Themas sei das Spiel auch Jugendlichen unter 16 Jahren eher weniger zu empfehlen.

Das 84seitige Regelwerk im DIN A5-Format, stammt aus dem Verlag Krimsus Krimskramskiste und wurde von dem polnischen Autoren Michael Oracz geschrieben. Dabei geht er Autor etwas ungewöhnlicher vor als sonst und beschreibt in Briefen sein Briefrollenspiel De Profundis. Das Ganze ist sehr nett geschrieben und erklärt auch recht anschaulich wie ein De Profundis Brief aussehen könnte.

Fakten zum Spiel De Profundis:

  • Autor: Michael Oracz, deutsch von Ralf Sandfuchs
  • Verlag: Krimsus Krimskramskiste
  • Seiten: 84 in s/w
  • Preis: 7,50 €

4 Kommentare zu “De Profundis – die etwas andere Art Cthulhu zu spielen

  1. Pingback: Blogwatch 42/18 – Gelbe Zeichen

  2. Pingback: Seanchui in Zeiten der Krise – Seanchui goes Rlyeh

  3. Pingback: de Profundis: Die ersten Schritte – Seanchui goes Rlyeh

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..